Gemeinschaftsseite der evangelischen Kirchengemeinden
Enzheim, Heegheim, Lindheim und Rodenbach

Enzheim

Kirche in Enzheim

Kirche in Enzheim

Enzheim ist die kleinste der vier Kirchengemeinden. In dem etwa 200 Einwohner zählenden Dorf direkt am Fuße des Enzheimer Kopfs gibt es  106 Gemeindemitglieder. Damit ist Enzheim zusätzlich auch die kleinste  evangelische Kirchengemeinde des Dekanats Büdingen.

Klein zu sein muss nicht nachteilig sein: Der Charme einer gewachsenen Dorfgemeinschaft ist in Enzheim überall  zu spüren:  Jeder Einwohner und jedes Gemeindemitglied  hat gute Möglichkeiten, sich in das Dorf- und Gemeindeleben einzubringen.

Ein besonderer Flair geht von unserer denkmalgeschützten kleinen Kirche aus, die direkt am Nidderufer gelegen ist und inmitten des bis 1923 betriebenen ehemaligen Friedhofes steht.  Erstmalig erwähnt wurde unsere Kirche bereits im Jahre 796, nur wenige Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung Enzheims 773. Alte Grabsteine säumen den Kirchgarten und begrüßen den Besucher mystisch bereits beim Betreten des Kirchengeländes.

Der Kanzelaltar

Der Kanzelaltar

Besonderes bauliches Merkmal der Kirche ist zweifelsohne der Altar: Die Kanzel stützt sich direkt auf ihm ab – eine nicht häufig anzutreffende Kombination, die unter dem Namen Kanzelaltar bekannt ist und vorwiegend bei sehr kleinen Gebäuden zu finden ist.

In der Decke sieht der Besucher noch die kreisrunden Öffnungen, durch die in der Vergangenheit die Glockenseile liefen. Selbstverständlich gehört diese Einrichtung der Vergangenheit an: Heute wird in Enzheim sekundengenau durch ein Funksignal aus Frankfurt geläutet.

Leider gab es auch Zeiten, in denen aus dem Glockenturm gar kein Läuten erklang, denn in beiden Weltkriegen wurden die Enzheimer Kirchenglocken konfisziert und eingeschmolzen.

 

Die 1937 neu angebrachte Glocke, 150 Kilogramm schwer und 703 Reichsmark teuer, tönte nur 5 Jahre, bevor sie 1942 erneut abgeholt und zu Rüstungszwecken eingeschmolzen wurde.
Es dauerte bis zum 13. September 1953, dass eine neue Glocke aufgehängt und geweiht werden konnte. Seitdem verrichtet sie mit sauberem „f“ ihren Dienst und trägt die Inschrift „Dem Frieden geweiht, ruf ich zur Seligkeit“.

Die Orgelpfeifen

Die Orgelpfeifen

Eigenwillig wie die Enzheimer selbst ist auch die im Jahre 1843 von dem romroder Instrumentenbauer Friedrich Wilhelm Bernhard erbaute Orgel. Auch sie musste im Kriege Opfer bringen, als ihr 1917 die originalen Zinnpfeifen abmontiert wurden, die erst 1937 durch Zinkpfeifen ersetzt werden konnten. Seit 1972 verfügt unsere schöne Orgel nun über ein elektrisches Gebläse.

Das Manual der Orgel

Das Manual der Orgel

Bemerkenswert ist der volle, satte Klang unserer unter Denkmalschutz stehenden Orgel und ihre buchstäbliche Launigkeit: Immer wieder bringt sie unseren Organisten durch klemmende Ventile zur Verzweiflung und die Kirchengemeinde zum Schmunzeln.

Beim Besuch eines Gottesdienstes in Enzheim gilt es den Sitzplatz mit Bedacht zu wählen: Die Menschen waren kleiner in früheren Zeiten und nicht überall können heutige Erwachsene stehen ohne Gefahr zu laufen, sich den Kopf zu stoßen.

 

Dennoch sind Gottesdienste in Enzheim immer einen Besuch wert.
Kommen Sie und erleben Sie eine moderne, kleine Gemeinde mit sicht- und spürbaren mittelalterlichen Wurzeln.